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JUGENDSTUDIEN

16. Kinder- und Jugendbericht

Über politische Bildung und Themen junger Menschen dreht sich der 16. Kinder- und Jugendbericht mit dem Schwerpunkt der Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter,

„[…] denn demokratische Gesellschaften stehen vor der dauerhaften Herausforderung Kinder- und Jugendliche nicht nur in staatliche und soziale Strukturen zu integrieren (bzw. zu „sozialisieren“), sondern auch ihre Entwicklung als mündige Akteurinnen und Akteure, die ihre Interessen in Politik und Gesellschaft vertreten und aktiv mitgestalten können, zu fördern, ohne diese im gleichen Zuge zu bevormunden oder zu eng zu führen“ (ebd., 117).

In diesem Sinne wurde Bildung in einer großen Breite analysiert (Bsp. Familie, Schule, Kinder- und Jugendarbeit, digitale Medien etc.). Außerdem werden Handlungsempfehlungen für Praxis, Forschung und Politik formuliert. Durch Jugendworkshops und Interviews sollte die Perspektive junger Menschen in den Bericht mitaufgenommen werden (ebd., 24).

Der Kinder- und Jugendarbeit als Praxisfeld wird ein eigenes Kapitel gewidmet. Ein Teil bezieht sich explizit auf die Offene Kinder- und Jugendarbeit (Teil B, Kapitel 10).

Dabei geht es um die Potentiale demokratischer Bildung in Räumen der OJKA. Mitbestimmung werde tendenziell eher in solchen Bereichen ermöglicht, in denen eine Umsetzung verhältnismäßig einfach ist (ebd., 397). Das bedeutet, dass beispielsweise die Mitbestimmung an Verhaltensregeln oder deren grundlegende Normen nicht überall verhandelt werden. Der Bericht kritisiert, dass dadurch die Möglichkeit eingeschränkt wird, sich in einer Einrichtung als Teilhaber*in zu erleben und sich als politisches Subjekt zu konstituieren (ebd.).

Gleichzeitig wird auf das Potential der OKJA verwiesen, sich nah an der Lebenswelt der jungen Menschen zu orientieren und so das Politische in ihren alltäglichen Themen erkennen und aufgreifen zu können. Damit Aneignungsprozesse demokratischer Bildung in Räumen der OJKA gestaltet werden können, müssen dafür förderliche Ermöglichungsstrukturen gegeben und hergestellt werden (ebd., 411).

Der Bericht beschreibt Handlungsempfehlungen (ebd., 411-413), wie der Aufruf an politische Entscheidungsträger*innen politische Bildung weniger projektbezogen zu finanzieren, sondern vermehrt langfristig und regelstrukturell.

Der Bericht stellt eine wichtige Grundlage dar, um einen Überblick über aktuelle Diskurse und Erkenntnisse der politischen Bildungsarbeit zu erlangen. Außerdem bietet er reichliche Anregungen zu dessen Weiterentwicklung. Mit dem Ziel politische Bildung als fester professioneller Bestandteil in der Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen zu etablieren ist der Bericht für alle Fachkräfte lesenswert und zu empfehlen.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2020. Kinder- und Jugendbericht Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter [PDF]. Abgerufen von https://www.bmfsfj.de/resource/blob/162232/27ac76c3f5ca10b0e914700ee54060b2/16-kinder-und-jugendbericht-bundestagsdrucksache-data.pdf

Sinus Jugendstudie

Die SINUS-Jugendstudie „Wie ticken Jugendliche?“ untersucht alle vier Jahre die Lebenswelten der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Deutschland. Die zentralen Fragestellungen der neuen Studie waren: Umgang mit politischen Krisen, soziale Ungleichheit und Diskriminierung, Engagement und Beteiligung, Lernort Schule, Social Media, Fake News, Sinnsuche und Mental Health, Geschlechtsidentität und Rollenerwartungen, Sport und Bewegung.

Die Sinus-Studie 2024 kann auf der Seite der BpB für 5 Euro bestellt werden.

Jugendstudie der Vodafone-Stiftung

Die Online-Erhebung wurde 2021 vom Befragungsinstitut Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung GmbH durchgeführt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten deutschsprachige junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren in Privathaushalten in Deutschland, die das Internet nutzen. Insgesamt nahmen 2.124 Personen an der Befragung teil.

Shell-Studie

Die 18. Shell Jugendstudie untersucht, wie die Generation der 12- bis 25-Jährigen heute in Deutschland aufwächst: Welche Rolle spielen Familie und Freunde, Schule und Beruf, Digitalisierung und Freizeit. Und ebenfalls: Wie stehen junge Menschen zu Politik, Gesellschaft und Religion?

Die Shell Jugendstudie wird seit 1953 im Abstand von etwa vier Jahren vom Mineralölkonzern Shell finanziert und herausgegeben.

Zwar verlinken wir hier die Studie, wollen aber darauf hinweisen, dass das Unternehmen Shell für massive Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen (mit-)verantwortlich ist und hinsichtlich von Millarden-Gewinnen einer eigenen gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht wird.